Während 6 Wochen Projektzeit entstand ein ganz besonderes Dorf in der Erlebnis.Schule. Das «Team Bärehärz» schlüpfte in die Rollen von ArchitektInnen, PlanerInnen, BauarbeiterInnen, von Erfindern, Technikern und Tüftlern.

In der Vorbereitungsphase tauchten wir in das Thema "Bauwerke" ein. So beschäftigten uns berühmte Gebäude und Bauwerke rund um unser Schulhaus. Dann gingen wir selbst ans Bauen und testeten z.B., wie ein höheres Bauwerk stabil steht, wie ein Plan umgesetzt wird oder wie gut sich verschiedene Materialien für unterschiedliche Bauvorhaben eignen. Unsere Erkenntnisse und alle weiteren Zwischenschritte des Projekts hielten wir in unseren Bautagebüchern fest.

Während der Planungsphase beschaffte sich jedes Kind mit Hilfe seiner Eltern eine grosse Kartonschachtel. Weiteres Recycling-Material wurde gesammelt und stand in grosser Vielfalt und Fülle im Kindergarten bereit. Jedes Kind plante ein Gebäude aus seinem Riesenkarton und überlegte, ob dafür noch spezielles Material oder Werkzeug nötig war. Dabei waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt: So sollten neben zahlreichen Schlössern und Burgen auch ein Wolfsversteck, ein Aquarium, ein Indoor-Zoo, eine Villa Kunterbunt, ein griechischer Tempel, ein Zirkus und ein Märmelibaum realisiert werden.

Dann ging es endlich in die Hauptphase des Projekts: Die vielfältigen Ideen der Kinder wurden in prächtige Gebäude umgewandelt. Mit Feuereifer und Ausdauer gingen die Kinder ans Werk. Sie pröbelten, testeten, verwarfen, sie tauschten sich aus, gaben an Ideenbörsen Tipps für gelungene Umsetzungen, sie klebten, lochten, setzten zusammen und bemalten schliesslich das Entstandene. Dabei erhielten sie zeitweise neben der Unterstützung durch die Baumeisterin auch Hilfe von älteren Kindern. Zwischendurch wurden die halbfertigen Gebäude immer wieder fürs freie Spiel genutzt und mit Leben gefüllt. Zu Beginn jeder Bauzeit hielten die Kinder auf einem Tagesplan fest, was sie heute arbeiten wollten, zum Schluss füllten sie jeweils einen Baustellenrapport aus, auf dem sie festhielten, ob sie ihre Ziele erreicht hatten und Bestellungen für ihre weiteren Vorhaben aufzeichnen konnten.

Die Projektzeit war für alle Beteiligten sehr intensiv und bereichernd. Deshalb durfte ein krönender Abschluss nicht fehlen – so luden wir zuerst alle Lerngruppen auf eine Baustellenbesichtigung ein. Anschliessend begrüssten wir die Eltern mit unseren Baustellenliedern und erklärten ihnen ausgiebig das neu entstandene Dorf. Bei einem selbst zubereiteten Apéro stiessen wir auf das gelungene Projekt an!

Anna Ritler (Kindergärtnerin)

Baustellenfieber im Kindergarten